........................Meine Stunden/Tage/Monate im Krankenhaus....................

 

Überall haben die mir die Schläuche reingesteckt, man darf das gar nicht laut sagen wo überall!

Und dann ging es mir tagelang wirklich schlecht. Ich schildere mal stichpunktartig sonst wird die Homepage unendlich: 

Ich konnte nicht selber atmen, Gerrinnungsstörungen,             zu wenig Blut (also Transfusionen ohne Ende),             Nierenversagen,             Pilzinfektion,             Virusinfektion,             unreife Lungen,             bronchopulmonale Displasie,             Gelbsucht,             ganz üble Leberwerte,             Ödeme (ich wog innerhalb weniger Tage doppelt soviel als bei der Geburt, Elektrolytstörung, und dann kam auch noch eine             Hirnblutung mit anschließendem Wasserkopf, 

ich bekam tagelang 100% Sauerstoff unnd wurde hochfrequent beatmet, weil nichts von alleine funktionieren wollte, außer meinem kleinen Herz, das arbeitete einwandfrei.

Wegen dem vielen Wasser im Kopf haben die Ärzte mich am 02.03.2001 operiert. Die haben mir so ne komische Rickham-Kapsel in den Kopf gestopft damit man von außen das Wasser abziehen kann. Ekelig nicht wahr? Aber es hat geholfen ich hatte keine Kopfschmerzen mehr!

In diesen Tagen hatten wir die Hoffnung schon fast aufgegeben, denn Joschua lies sich ständig neue Krankheiten und Komplikation einfallen. Ganze drei Wochen befand er sich in einem komaähnlichen Zustand, damit er die Schmerzen und die Schläuche und Infusionen nicht merkte. Während dieser ganzen Zeit hat er sich nicht einmal bewegt und man hofft das der Tag kommt wo er Arme und Beine bewegt, wo er endlich schreien kann. Ständig haben wir uns nach seinem Zustand erkundigt, ihn so oft wie möglich besucht und angefaßt. Man merkte das es genau das war was er brauchte: Zuspruch, wissen das jemand da ist, und einen Grund das viel zu früh begonnene Leben nicht aufzugeben. Erst nach fast drei Wochen durften wir “känguruhen”, das hat uns allen so gut getan das wir gar nicht mehr aufhören wollten.

Zehn Tagen hat man das Wasser aus dem Kopf abziehen müssen, dann hatte sich das Gerinsel, welches den Abfluss verstopfte aufgelöst. Nach genau 4 Wochen hatte ich die Nase voll (im wahrsten Sinne) ich zog mir nachts um zwei den Tubus. Tja irgendwann muß man ja groß werden und alles selber machen.

Das mit dem selber atmen hat aber leider nur zwei Tage gedauert dann wurde ich wieder intubiert. Allerdings war es jetzt, nach vier Wochen endlich soweit das ich in das heimatliche Krankenhaus nach Wilhelmshaven gebracht werden konnte. Es ging mir soweit ganz gut, zumindest so gut das man mich transportieren konnte und das fand ich natürlich ganz klasse und machte mich am 10.03.2001 mit dem rot-weißen Auto auf den Weg nach Wilhelmshaven.

 

Hier angekommen hab´ich denen zu verstehen gegeben das ich ja nun auch kein Tubus mehr brauche wo ich den Transport gut überstanden habe. Tja und nun, weg ist er. Dafür stopfen die mir nun son riesen Schnuller (Verhältnis, Fotodose(Mund) zu Banane(Schnuller) in Mund und ziehen mir die Pampers bis unter die Arme, ob das wohl so richtig ist. Das schau ich mir erst mal ein paar Tage an!!!

Na ja ich hab gedacht man kann es ja mal versuchen so ohne Tubus, atmen kann ich auch echt gut nur dieser doofe CO2 Wert ist erschreckend hoch, irgendwie hat meine Lunge nach 5 Wochen Beatmung wohl doch etwas mehr abbekommen als angenommen. Und damit der CO2 jetzt wieder runtergeht, schaut Euch mal an, was sie hier in WHV dann mit einem machen.

Na erstmal bekommt man ne schicke Mütze auf, sieht als wie bei den Profis vom Skifahren, oder?
Und daran machen die dann den Hudson-Flow fest, mit Kreppverschluß ganz modern natürlich! Aber sieht schon ganz fies aus nicht wahr?

Na so einigen Tagen der Eingewöhnung dachte ich mir, nun wird es Zeit für Neuigkeiten, das wird ja sonst langweilig, aus der Flasche trinken kann ich auch schon, einfach nur zunehmen und groß werden? 

Nee wenn Joschi Störk was macht dann aber richtig!

Heute haben wir den 20. März 2001 und heute nacht um zwei hatte ich kein Bock mehr auf Wilhelmshaven und hab mir was einfallen lassen um mit dem rot-weißen Auto fahren zu können!!!

 

Hi Leute hier bin ich also wieder, im Kinderkrankenhaus in Oldenburg. 

Aber mitten in der nacht operieren wir doch kein Kind am Leisten das nur 1100 Gramm wiegt, ja mehr hab ich nicht zugenommen, wie auch ich krieg ja nun wegen der bevorstehenden Operation auch wieder nichts mehr. Und dabei soll man zunehmen. Auch die Oldenburger Ärzte fanden das nicht witzig, genau wie Mama, und haben dann beschlossen, mich nicht zu operieren sondern zu warten bis ich mindestens 2000 Gramm wiege. Nun dann ging es nach einer Woche Oldenburg also doch wieder zurück nach WHV!!!

Jipieeeeeeee wieder Auto fahren, das ist ja klasse!!!

Hier bin ich nun wieder, und versuche zuzunehmen, denn dann kommt die OP am Leisten und dann kann ich vielleicht endlich nach Hause! Wäre ja echt schön!!!

 

Und wie sie sich hier alle freuen das ich wieder da bin, hi hi hi , die werden mich noch kennen lernen. 
Ich kann ja mal anfangen mit meiner O2 Sättigung zu spielen, dann vergeht denen die Freude! -grins-

Und so laufen sie nun Tag und Nacht, mal hab ich zuviel, mal zu wenig Sauerstoff, ätsch, ihr wolltet mich ja wiederhaben. 

Na ja ist schon echt schön hier. Da ich ja nun ein Großer bin, habe ich dann im April auch endlich ein Wärmebett bekommen anstatt diesem geschlossenen Kasten. Und nun bin ich ein echter Macho immer schick angezogen und frisch frisiert. Jetzt viel Ruhe, viel Liebe, nette Ärzte und Schwestern, ne riesen Portion Milch und dann kann ich endlich in Ruhe groß werden.

Ach ja ich habe vergessen Euch zu erzählen, ich habe öfter mal Luft im Bauch und Verdauungsprobleme, deswegen, bekomme ich weniger Nahrung und lege natürlich nicht so schnell zu wie es geplant war. Aber mittlerweile fühle ich mich schon viel besser. 

Ja nun liege ich hier und versuche groß zu werden, da bekomm ich auch glatt noch ne Bronchitis. 

Eigentlich sollte ich am 28. April 2001 das erste mal mit Mama und Papa, draußen spazieren gehen, aber das war wohl nichts, die Bronchitis ist so schlimm das ich wieder einen Hudson-Flow brauche und dann bekomm ich auch noch jede Menge Kortison, was mich ziemlich aggresiv macht, ich muß den ganzen Tag schreien und kann irgendwie nicht aufhören. 

Ich wog vor einer Woche schon 1540 Gramm

und nun bin ich wieder bei 1420 Gramm, oh man dauert das bis man groß ist. 

 

So, ich bin also im Moment mit meiner Bronchitis beschäftigt, habe mir vom vielen Schreien auch noch auf der anderen Seite einen Leistenbruch zugezogen und kann nun erst mal nicht mehr weitererzählen, aber Mama und Papa werden Euch auf dem Laufenden halten. Mal schauen, wann ich endlich nach Hause kann, aber das geht dann ja auch nur mit Sauerstofflasche, ohne komm ich nämlich nicht klar!


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